Hearts & Minds-30.01. - Der Jazz-Heinz

Geistreich und herzhaftx

Ebenso um die Jazztradition wissend und diese individuell integrierend, agierte das neue Trio "Hearts and Minds" des Chicagoer Bassklarinettisten Jason Stein.x
x
Durch die Hinzunahme von elektronischen Tasteninstrumenten hat er ein doch unorthodoxeres Klangbild in Szene gesetzt.  Die auskomponierten Strukturverläufe, diese glänzten nur so vor originellen Einfällen, nahmen in der Musik des Trios weit mehr Raum ein. Sie wirkten aber gleich lebendig und momenthaft wie die lukulischen Improvisationen.x
x
Das Trio agierte als egalitäres Kombinat, kommunizierte in dichtester Verbundenheit, entlud irrwitzige Klangballungen, in denen sich Makro- und Mikrokosmos fusionierten das es nur so krachte, die aber auch unbändig swingen konnten.. Dem folgten aber gleichwohl fein verästelte Gebilde, die sich beispielsweise zu einem Walzer formierten, den man in die äußerste Umlaufbahn beförderte, oder als schwebende Aggregatzustände die der Sun Raschen Klangkosmologie nachspürten, wofür Paul Giallorenzo mit fetten Bassostinaten oder kauzigen Akkordfolgen hauptverantwortlich war, bzw. sich zu abstrakten, in komplexen Unisonobahnen ablaufenden ausgetüftelten Earcatchern formierten.x
x

Da alle drei Musiker mit inbrünstiger Leidenschaft und vollem Energieaufwand zur Tat schritten, waren der Musik ein unmittelbar packender, immens hoher emotionaler Grad respektive Intensitätsgrad eigen.

Drei meisterhafte Musiker der jüngeren Generation die mit ihrem open minded Habitus die Flamme des forschenden Jazz, der pluralistischen Improvisationsmusik weitertragen. Voll Herzblut und immer geistreich. -

Hannes Schweiger / JiM - #19 für www.jazzheinz.com

x