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JiM 53 -
VANDERMARK / TOKAR / KUGEL
USA / Ukraine / Deutschland
Ken Vandermark -
Kreative Unwuchtx
Die Ankündigung dieses Trios ließ an eine lose Zusammenkunft denken. Diese Vermutung wurde durch das Konzert erhärtet. Ken Vandermark im "jazzklassischen" Saxophon-
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Es wäre jetzt allerdings unfair gewesen, mit zu übersteigerten Erwartungshaltungen dem zu erwartenden Klanggeschehnis gegenüber zu treten. Doch zum Bedauern wurde relativ schnell deutlich, dass Vandermark keine allzu geeigneten Partner für eine derartige Konstellation zur Seite standen. Dezidiert Schlagzeuger Klaus Kugel fiel durch fast autistisch zu nennenden Aktionismus auf, der häufig inhaltlich daneben schlug.x
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Vandermark sprühte vor Inspiration, ließ eine zündende Idee nach der anderen seinen Hörnern entweichen und bekräftigte seine Position als einer der maßgeblichen Stilisten der gegenwärtigen Jazz-
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Aber Kugel konnte an keine dieser Vorgaben anknüpfen und ließ permanent einen indifferenten Klangwust, von teils überzogener Expressivität und den immer gleichen Schlagabfolgen gekennzeichnet, auf das von Vandermark geschickt gelenkte Klangereignen herab prasseln. Meistens in einer metrischen/rhythmischen Unorganisiertheit. Selbst wenn der Saxophonist eloquent swingende Changes hervorzauberte, blieb Kugel ungerührt und fast stur an seiner Herangehensweise kleben. Damit brachte der Schlagzeuger auch den Bassisten Mark Tokar, ein aufmerksamer Interakteur, in die Bredouille. Dieser griff zwar die Intentionen Vandermarks immer wieder auf, konnte sie aber mit den Schlagzeugkonvoluten nicht kurzschließen.x
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Diese unglückliche Situation führte allerdings die Meisterhaftigkeit von Ken Vandermark vor Ohren, indem er auch unter solchen Umständen die Musik zum Strahlen bringen kann – scheitern auf hohem Niveau. -
Hannes Schweiger / JiM -
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