Charles Gayle Trio-19.05. - Der Jazz-Heinz

xTouching On Spiritsx
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Es klang wie ein Abschied von der Bühne, was Gayle im Anschluss an das Konzert noch mit rührenden Worten unterstrich. Es war eine kurze, essentielle Rekapitulation seines aufregenden musikalischen Lebens. Noch einmal legte er all seine Hymnik und strotzende Kraft offen.x
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Er erzählte auf ergreifendste Weise die Geschichte des afro-amerikanischen "Free Jazz" mit wichtigen Verweisen auf die davorliegende Jazzgeschichte, in dem er Ayler, Coltrane, Rollins, Monk zitierte, und die Gospel-Tradition, die ihm sein spirituelles Feuer mit auf den Weg gegeben hat. Es war beeindruckend wie hellwach und physisch agil der 76jährige Saxophonist nach wie vor ist. Souverän leitete er mit glühendem Spiel und schneidendem, expansivem Ton seine Partner durch seinen kompromisslosen, unverrückbaren Klangkosmos. Dort herrscht bedingungslose Authentizität und es ist ein "cry for his people", die unvermindert mit widerwärtigem, weißem Rassismus zu kämpfen haben.x
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In diesem Trio zeigt er, wie Wertschätzung und Respekt einander gegenüber gelebt werden kann. Wójciński und Kugel trugen engagiertest ihres dazu bei um das Feuer rhythmisch am Lodern zu halten. Wobei letzterer leider immer wieder ein wenig zu ruppig zulangte und zuviel des Guten ausschüttete. Doch das kongeniale Verständnis zwischen dem Bassisten und Gayle, Wójciński reagiert blitzschnell auf Gayles Ideen und Anregungen, glich diese Irritationen galant aus. Man war ergriffen und beglückt. Möge diese markante, wachrüttelnde Stimme zumindest weiterhin von Tonträgern erklingen. -

Hannes Schweiger / JiM - #12 für www.jazzheinz.com

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