The Nu Band - Der Jazz-Heinz

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The Nu Band

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The Nu Band - "The Cosmological Constant"
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The Nu Band
USA / Deutschland
Mark Whitecage - alto saxophone / Thomas Heberer - cornet / Joe Fonda - double bass
Lou Grassi - drums
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"The Cosmological Constant" - Dedicated to the memory of Roy Campbell jr.
18.April 2014 - "Tedesco Studios", Paramus / New Jersey / USA
MW923-2 / Not Two Records

The Cosmological Constant

Der aktuelle Tonträger der wunderbaren "Nu Band" ist ihrem, 2014 völlig unerwartet verstorbenen Originaltrompeter Roy Campbell Jr. gewidmet.x

Seinen Platz nimmt nun der famose deutsche Blechbläser Thomas Heberer ein. Der spielt in würdigender Weise auf seine Art im Geiste Campbells. Und er ist binnen kürzester Zeit in das Bandgefüge hineingewachsen. Demzufolge präsentiert sich diese lustvoll tondichtende und positive Energie versprühende Equipe als unerschütterliche Einheit. Das erlaubt ihnen in traumwandlerischer Interaktionsbeziehung, ihre Musik als Kugelgestalt durch einen aufgeklärten Jazzkosmos fliegen zu lassen.x

Primärer Bezugspunkt ist das colemansche "Free Jazz"-Kredo mit seinem "klassischen" Klangeindruck, das man aber mit Sophistication, individueller, authentischer Färbung und destilliert durch die Erfahrungen der letzten vier Dekaden dezidiert im Heute verankert. Die in einem nicht allzu ausladenden Zeitmaß angesiedelten Stücke entwickeln ihre Magie aus einem zwingenden Wechselspiel von auskomponierten thematischen Motiven und den von temperierter bis freitonaler Tonbildung alles ausschöpfenden Improvisationen der Protagonisten.x

Genau skizzierte, vertrackt gegliederte Strukturmuster, zumeist in rasantem Tempo von den Bläsern im Unisono umgesetzt, bilden einerseits die Sprungbretter für die nuancierten, frei assoziativen Extempores, wie andererseits als offene Form in Rubatobewegung dahinfließende Gebilde. Letztere fördern auch fortwährend spannungsintensivste Reibungen zwischen Konsonanz und Dissonanz zu Tage. Auch münden die spontan ins Leben gerufenen Musikszenarien oftmals in inbrünstige Kollektivereignisse mit engverknüpfter, atemberaubender Kontrapunktik. Diesen Ereignissen sind sowohl waghalsige Changes-Abfolgen als auch amelodische, klangimmanente Verläufe eigen.x

Rhythmisch changieren Grassi und Fonda, welch ein kongeniales Team, mit gelassener Selbstverständlichkeit zwischen "zeitlich" und "zeitlos". Dem folgen Whitecage und Heberer mit ebenfalls größter Sensibilität und immer auf den Punkt gebrachten, von expansivem Klangverständnis bestimmtem Spiel – entweder laid back oder quirlig sprudelnd. Heberer ausschließlich auf dem schärfer klingen, seltener anzutreffenden Kornett. Die "kosmologische Konstante" könnte sich auf die Expansion des Klanges beziehen, im Zuge derer vieles im "Nu" entsteht. Konstant beeindruckende Improvisationskunst in einem Free Bop-Modus. -x

Hannes Schweiger / Tonträger - #22 für www.jazzheinz.com.

 

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Konzert-Rezension / JiM 52, Set 2 - "Hearts & Minds" ----->
Tonträger-Rezension - "Hearts & Minds" ----->

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