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Universal Indians-10.06.

Jazz im Martinschlössl > Free Impro Jazz > zugehört/angehört > JiM-Konzerte 2014

JiM 37 - 10.Juni 2014
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UNIVERSAL INDIANS feat. JOE McPHEE
USA / Norwegen
Joe McPhee - pocket trumpet, alto saxophone
John Dikeman - tenor saxophone / Jon Rune Strøm - double bass / Tollef Østvang - drums

Po Music with a strong ghostx
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Großer Klangrausch beim letzten Konzert im "Schlössl" vor der Sommerpause, inszeniert von dem amerikanisch-norwegischen Quartett. Drei junge Löwen im Verbund mit einer Ikone der afro-amerikanischen Improvisationsmusik.x
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Das Trio "Universal Indians" ist Teil der jungen Generation europäischer, freier ImprovisatorInnen. John Dikeman, gebürtiger Amerikaner, der sich bereits durch alle großen Szenen improvisierter Musik seines Landes spielte, ist derzeit in Holland wohnhaft und umtriebige Kreativkraft des dortigen Zirkels. Seine Partner gehören zu den bemerkenswertesten jungen Musikern Nordeuropas, mit bereits beachtenswerter internationaler Reputation. Und der Ausnahmemusiker McPhee ist ein unentwegter Föderer junger MusikerInnen, der mit seinem Wissen, Können und Erfahrungsschatz das Letzte aus den Youngsters herausholt.x

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Auch an diesem Abend, ebenso wie bei den drei vorangegengenen Konzerten dieser Veranstaltungsreihe, war Albert Ayler Bruder im Geiste für die Protagonisten, was diese in einer ganz eigenklingenden Würdigung verlautbarten. Die "Universal Indians" schlugen ihr "Lager" auf und in der nächsten Sekunde wähnte man sich in einem überschwänglichen "Pow-Wow".x

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Das Trio stürzte sich zunächst in eine furiose, energiesprühende Klangoffensive, vorangetrieben vom ekstatischen Spiel Dikemans, die in ihrer rhythmischen Rasterung präzise und transparent blieb, ehe McPhee sein Charisma ins Spiel brachte und mit vielschichtig beweglichen, auf die Essenz fokusierten Klangimaginationen den Echtzeitimprovisationen einer noch konzentrierteren, strukturellen Klarheit den Weg wies.x

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Das gebar spannendste spontane Formverläufe, beseelte melodische Arabesken sowie himmelstürmende Kollektivdiskurse und gipfelte in einer zutiefst ergreifenden Version von Aylers "Ghosts". Überbordende Inbrunst und subtilste Energieübertragung formten sich zu einem eloquenten Wechselspiel der Dynamikgrade, was in der homogenen Interaktion mit aufmerksamster Ear Control begründet lag.x

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Als ganz besonderer Wert dieser, sich dem sogenannten "Free Jazz" bewußter und diesem im Jetzt zulassenden Musik, manifestiert sich das respektvolle Geben und Nehmen überschäumender, rastloser Jugendlichkeit versus abgeklärter, gereifter Souveränität.x

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Vor Leidenschaft lodernde Musik entließ uns in die Hitze der Nacht - schädeldeckehebend. -

Hannes Schweiger / JiM - #04 für www.jazzheinz.com

 

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