Rempis/Daisy Duo-02.10. - Der Jazz-Heinz

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü

Rempis/Daisy Duo-02.10.

Jazz im Martinschlössl > Free Impro Jazz > zugehört/angehört > JiM-Konzerte 2014

JiM 38 - 02.Oktober 2014
__________________________________________________________________________________

THE REMPIS / DAISY DUO
USA
Dave Rempis - alto & tenor saxophone / Tim Daisy - drums

Stürmisches Saxzeugx
x

Herzhafte Böen aus der "Windy City" fegen in den nächsten Wochen durch die Music City. Denn die Oberliga der jazzaffinen, libertären Chicagoer Improvisatoren gibt sich nämlich im Rahmen der florierenden Veranstaltungsreihe "Jazz im Martinschlössl" ein neuerliches Stelldichein.x
x
Den quergängigen Klangreigen eröffnete das quirlige Tandem Rempis/Daisy. Sicher zwei der schlagkräftigsten bzw. heißatmigsten Kreativköpfe des gegenwärtigen Improvisationszirkels in Chicago. Mit erfrischender Entspanntheit, einem frappierenden intuitiven Verständnis und nuancenreichem Materialverständnis legten sie die Spuren für einen nachfolgenden expansiven Exkurs aus, den sie in einem langen Ereignisbogen inszenierten.x
x
Daisy schüttelte ein vorwärtstreibendes, vielschichtiges, konkret definiertes  Rhythmuspattern aus dem Handgelenk, dem Rempis flirrende, losgelöste, freitonale Kaskaden, gespickt mit Multiphonics und Spaltklängen, gegenüberstellte. Denen ließ der Saxophonist dann repetitive Arpeggien folgen, die er obsessiv explodieren ließ oder in gängige Jazzlicks ummünzte. Daisly ließ sowohl die Time mitfliegen, aber auch spannungsreich auseinander fallen. Er versteht es konkrete Taktung und freies Pulsieren in kohärenter Weise ineinander zu führen. Rempis wiederum zeigte sich dadurch enorm beflügelt, wandelte mit unglaublicher Gewandtheit durch die Register seiner Saxophone und versprühte in organischer Interaktion mit den Arabesken Daisys eine überbordende Spielfreude.x
x
Die beiden wissen um die Herausforderung dieser seit Coltrane/Ali etablierten Jazzgruppierung, gewinnen dieser allerdings keine neuen Fassetten ab, gestalten sie aber mit Eigensinn und Bravour. Mit dem Pausenton wäre eigentlich ein erfüllendes Erlebnis gegeben gewesen, denn der zweite Set gestaltete sich hinsichtlich Textur und Gliederung als Blaupause des ersten Sets und die Musik ging einiger Spannkraft verlustig.x
x
Mit den Versionen zweier Stücke ("G Song" und "C") der legendären Platte "Raw Materials and Residuals" von Julius Hemphill als Zugaben, gelang es dem Duo nochmals unbeschwerte Improvisier- und Musizierlust aufkochen zu lassen. -

Hannes Schweiger / JiM - #05 für www.jazzheinz.com

 

__________________________________________________________________________________

Tonträger-Rezension ----->
Fotogalerie ----->

<----- Konzertchronologie 2014
<----- zurück zur Startseite

Besucherzaehler
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü